Schule Allgemein | 03.11.16

Schweizer Professionals möchten gefördert werden

Schweizer Professionals sind gar nicht so harmonisch, schätzen sogar Herausforderungen.

Für Informatiker ist Innovation wichtiger als ein attraktives Grundgehalt und über ein Viertel aller Arbeitnehmer haben sich in den letzten 12 Monaten extern auf einen neuen Job beworben. Diese und viele weitere Erkenntnisse über Schweizer Professionals zeigt die aktuelle Universum Talent Research. Im Ranking der attraktivsten Arbeitgeber der Schweiz konnten sich die Schweizer Unternehmen ABB, Migros, Nestlé, Novartis, Roche, Swisscom und UBS sehr gut positionieren.

Schweizer sind zwar ausgeglichen aber nicht sehr harmonisch. Dafür idealistisch.
Sogenannte Harmonizer, welche viel Wert auf Loyalität, Verantwortungsbewusstsein und Teamgeist legen, sind unter Schweizer Professionals nicht sehr verbreitet. Auch mit ansteigender Arbeitserfahrung und zunehmendem Alter werden Schweizer Professionals nicht harmonischer. Der Anteil an Harmonizern ist bei Frauen (15%) höher als bei Männern (8.5%). Informatiker sind harmonischer (12%) als Wirtschaftswissenschaftler (11%) und Ingenieure (7%).

Etwas mehr ausgeprägt ist das Profil des Idealisten, besonders bei Frauen (Frauen 17%, Männer 9%) unter Schweizer Professionals (Academics). (Wobei Schweizer Professionals relativ ausgeglichen sind und kein Karriereprofil dominant hervorsticht.) Idealisten möchten realisierbare Lösungen liefern, welche einem guten Zweck dienen. Gleichzeitig möchten sie wertgeschätzt und respektiert werden.

Bei Facharbeitern (Non-Academics) ist das Harmonizer-Profil ziemlich stark ausgeprägt. 22% aller Non-Academics zählen dazu. Bei Academics sind es nur knapp 12%. «Dies hängt auch damit zusammen, dass Facharbeiter die Ausbildung früher abschliessen und tendenziell früher eine Familie haben», sagt Yves Schneuwly, Managing Director Universum Schweiz & CEE. «Da wünscht man sich harmonische Umstände, um Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen.»

Non-Academics möchten Sicherheit, Academics Herausforderungen
Auch bei den Karrierezielen wird erkennbar, dass Non-Academics etwas anders ticken als Academics. Für 36% von Non-Academics gehört unabhängig und autonom zu sein, zu den wichtigsten Karrierezielen. Bei den Academics sind es nur 28%. Gleichzeitig priorisieren 44% der Non-Academics Sicherheit und Stabilität im Job, bei Academics sind dies nur 26%. Bei den Academics bewerten Frauen die Sicherheit deutlich höher (30%) als ihre männlichen Kollegen (21%). Dafür möchten 49% der Academics intellektuell herausgefordert werden während nur 27% der Non-Academics dies als Priorität angeben.

Karriereziel Nummer 1 ist Work-Life-Balance für alle Gruppen. Bei Non-Academics 58%, bei Academics 61%. Fokussiert man nur auf die Männer, so sind es 56% und bei Frauen sogar 65%.

Aber was bedeutet Work-Life Balance genau für die unterschiedlichen Gruppen?
Für ganze 61% der Professionals (Academics+Non-Academics) ist Work-Life-Balance  das Karriereziel Nummer 1. Letztes Jahr waren es noch 57% der Professionals. Zwar ist auch bei Studenten die Work-Life-Balance bereits sehr wichtig (56%), jedoch gewinnt sie im Laufe der Karriere immer mehr an Priorität.

Heute ist ein positives Arbeitsklima  die wichtigste Work-Life-Balance Charakteristik. Letztes Jahr war auf Position 1 noch Flexible Arbeitszeit genannt worden. Unverändert auf Position 2 bleiben flexible Arbeitsbedingungen, z.B. Home Office. Bei Academics sind diese jedoch viel wichtiger (33%) als bei Non-Academics (20%).

Auf Position 3 sind flexible Arbeitszeiten. Diese sind für die Work-Life-Balance von Männern viel wichtiger (34%) als für jene von Frauen (27%). Hingegen ist für Frauen (19%) die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit  wichtiger als für Männer (10%).

Für 21% der Non-Acadmics ist Finanzielle Stabilität  das wichtigste Attribut für ihre Work-Life-Balance. Bei Academics sind es nur 13%.

Professionals suchen im Verlauf der Karriere immer mehr nach Förderung und Respekt
Eine gute Referenz für die zukünftige Karriere ist nur den Studenten wichtig. Nach 1-3 Jahren Arbeitserfahrung rückt die Weiterentwicklung mehr in den Vordergrund: Führungskräfte, welche die Entwicklung fördern sowie professionelles Training und Weiterbildung. Beides bleibt auch im weiteren Verlauf der Karriere (4-9 Jahre Arbeitserfahrung) wichtig. Nach 10+ Jahren erscheint der Faktor Respekt für seine Mitarbeiter  in den Top 5 Präferenzen.

Ein attraktives Grundgehalt ist bereits am Anfang der Karriere (1-3 Jahre Berufserfahrung) wichtig. An oberste Stelle rückt das attraktive Grundgehalt bei 10+ Jahren Arbeitserfahrung. Informatiker jedoch streben in erster Linie nach Innovation. Diese ist ihnen wichtiger als ein attraktives Grundgehalt. «IT-Talente sind stark gesucht auf dem Markt», sagt Schneuwly «Firmen sind deshalb bereit, mehr für Informatiker zu bezahlen.» Die Studie zeigt, Informatiker haben im Durchschnitt ein höheres Jahressalär (rund 102'400 CHF) als z.B. Ingenieure (98'400 CHF).

Wie treu sind Schweizer Professionals?
Über 25% aller Professionals haben sich extern in den letzten 12 Monaten auf einen neuen Job beworben, weitere 11% intern. «Es ist weniger eine Frage der Treue», meint Schneuwly «wenn Arbeitgeber nicht das erfüllen, was den Talenten wichtig ist, schauen sich diese um.» Trotzdem: knapp ein Drittel aller Arbeitnehmer empfiehlt den derzeitigen Arbeitgeber weiter. «Zufriedene Arbeitnehmer sind ein wertvolles Asset für eine Firma, zumal sie als authentische Ambassadoren automatisch eine positive Message nach Aussen tragen. Dies wird oft vergessen.»

Rankings der Attraktivsten Arbeitgeber: 7-8 Schweizer Firmen in Top 10
Schweizer Firmen verteidigen erfolgreich die Top-Plätze. Dies ist im Vergleich zu vielen ausländischen Rankings beachtlich. Auf den ersten 10 Plätzen im Business Ranking befinden sich 8 von 10 Schweizer Firmen. Drei davon sind Uhrenhersteller. Nestlé bleibt unverändert auf Platz 2, Migros unverändert auf Platz 3.

Zu den grossen Gewinnern gehört UBS. So hat die Bank in Engineering +16 Plätze dazugelegt in Humanities +10 und in IT immerhin +3. An der hartumkämpften Spitze der Business-Rankings sind sie von Platz 5 auf Platz 4 gestiegen.  Auch P&G kann grosse Sprünge verzeichnen: Im Engineering-Ranking +51 Plätzen und im Humanities/Liberal ArtsRanking+20 Plätze.
 

Schweizer Professionals möchten gefördert werden KV Luzern BerufsakademieMit Roche sowie Johnson und Johnson haben zwei Firmen im Pharmazeutischen Bereich einen Aufschwung erlebt im Engineering-Ranking. Roche befindet sich auf Platz 7 (+7 Plätze) und Johnson&Johnson auf Platz 12 (+10 Plätze). Novartis ist auf Platz 9 (-1 Platz).
 

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Quelle: Persorama HRSuisse 

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