Warum hast du die Weiterbildung zur Direktionsassistent:in mit eidg. Fachausweis absolviert?
Die Weiterbildung war für mich ein lang gehegter Wunsch. Als verwitwete Mutter von drei Kindern habe ich mein Berufsleben über viele Jahre auf die Familie ausgerichtet. Diese Zeit hat mich geprägt – sie hat mir gezeigt, wie wichtig Eigenverantwortung, Belastbarkeit und klare Ziele sind.
Mit wachsender Erfahrung in Projektassistenz, Kommunikation und Marketing reifte der Entschluss, mich beruflich weiterzuentwickeln. Ich habe gewartet, bis sich Beruf, Familie und persönliche Auszeiten gut vereinbaren liessen – dann habe ich die Chance entschlossen ergriffen. Die Ausbildung hat mir neue berufliche Perspektiven eröffnet und gezeigt, was möglich ist, wenn Timing, Organisation und Motivation zusammenkommen.
Du hast den Lehrgang als Beste abgeschlossen – wie hast du dich organisiert?
Für mich stand früh fest: Wenn ich diese Weiterbildung mache, dann mit vollem Fokus – und das bedeutete auch, klare Entscheidungen zu treffen. Zwei Jahre lang lag meine Priorität auf der Ausbildung, meiner Familie und bewussten Auszeiten für mich selbst.
Ich habe mit einem strukturierten Wochenplan gearbeitet und gezielt Prioritäten bei den Fächern gesetzt. Ab dem zweiten Semester habe ich mich regelmässig – teils wöchentlich – mit einer Mitstudentin zum Lernen getroffen, über Teams oder auch vor Ort. Wir haben uns gegenseitig motiviert, dranzubleiben. Dieser Austausch war enorm wertvoll.
Gab es einen Moment, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Nicht nur einer – sondern viele. In zwei Jahren als Klasse wachsen enge Verbindungen. Man teilt nicht nur Lernstoff, sondern auch persönliche Geschichten, freut sich über Hochzeiten, Geburten oder neue Jobs – und unterstützt sich gegenseitig.
Eine Anekdote bleibt mir besonders: Eine Mitstudentin und ich haben dem Food-Automaten regelmässig alle Paprika-Chips weggesnackt.
Was hat dir der Lehrgang für deinen Berufsalltag gebracht?
Ich habe heute genau den Job, den ich mir erhofft habe: Als Assistentin der Gesamtprojektleitung arbeite ich auf C-Level in einem anspruchsvollen Projektumfeld. Die Weiterbildung hat mich gezielt auf diese Rolle vorbereitet. Ich profitiere von vielen Fächern – um nur einige zu nennen: Projektmanagement, Informatik, Protokollführung und Selbstmanagement. Dieses Wissen lässt sich direkt in meinem Berufsalltag anwenden und unterstützt mich dabei, strukturiert, vorausschauend und wirkungsvoll zu arbeiten.
Dein Tipp für zukünftige Studierende?
Mein Tool Nr. 1 war OneNote. Ich habe von jeder Lektion sämtliche Manuskripte, Aufgaben und Notizen dort abgelegt. Das hat mir enorm geholfen, schnell Informationen wiederzufinden und gezielt nachzuschlagen.
Wichtig ist auch, bei Fächern mit hoher Relevanz – wie z. B. Excel – von Anfang an dranzubleiben und Aufgaben aktiv zu lösen. So baut man ein solides Verständnis auf und erspart sich viel Stress vor der Prüfung. Zudem habe ich jedes interne Prüfungstraining als Chance genutzt und mich jeweils gezielt darauf vorbereitet.
Mit Blick auf die Abschlussprüfung lohnt es sich, sich selbst gut zu kennen: Bin ich eher nervös oder gelassen? Was brauche ich, um mich gut zu konzentrieren? Ich habe mir an der Berufsprüfung die drei Bildschirme wie eine kleine Festung um mich herum aufgebaut, dazu Ohrstöpsel im Ohr – mich konnte nichts mehr ablenken. So bin ich ganz in meinen Wettkampfmodus eingetaucht – und es hat funktioniert.
